Dienstag, 1. Juli 2014

Die erste Lübecker Bädertour 2014


Erstmal Käffchen am Treffpunkt...
Och Menno! Bei dem "pling pling" des Regens ans Fenster am Sonntagmorgen (29.06.) hätte man sich glatt gern wieder die Bettdecke über den Kopf gezogen. Warm genug war es ja, aber der flüssige Sonnenschein von oben, der nervte. Wir, die Veranstalter der 1. Lübecker Bädertour 2014, würden garantiert fahren. Leid tat es uns nur um diejenigen, die sich von weiter außerhalb (die Rollerbande von "Hamburg rollt!", "Rollerfreunde Stormarn" und aus Nortorf) zur Ausfahrt angekündigt hatten. Und kurioserweise waren sie diejenigen, die so richtig Cojones bewiesen.

Gleich geht's lo-hos... :)

Der Pfiff steckt im Detail... Die hohe Kunst der Platzausnutzung.

Wir selbst hatten uns um halb 9 Uhr morgens schon Plan B, C und D bis H zurechtgelegt. Grundtenor war: Erstmal wie geplant an der MuK in Lübeck treffen, schön Käffchen, und dann weitersehen. Petrus war heute kein Rollerfahrer, und angekündigt war ein Dauerregen bis 15 Uhr. Na, toll.

Hoch und trocken an der MuK.
Vorher wurde unser Servicewagen beladen, der uns netterweise während der Bädertour nach Boltenhagen 2013 schon unter die Arme gegriffen hatte als Lastesel und ...jo, auch.. als Besenwagen. Während ich in meiner Butze Käffchen kochte, trudelten schon die ersten planmäßig ein. Und ganz schnell wurde es ganz schnell voller. Mit dem Kaffekochen kam ich kaum nach, und am Ende waren an die 4,5 Liter Käffchen durch die Maschine gerödelt. Will sagen, wir haben es uns unter dem Vordach der MuK so richtig gemütlich gemacht. Der größte Schwung Rollerfahrer fiel dann kurz vor Abfahrt ein, mit ca. 15 Leuten aus Hamburg und Ahrensburg, die unterwegs die Oldesloer eingesammelt hatten. Ab da stoppte der Regen, und die Sonne kam durch, perfekter kann ein Timing nicht sein.





Die ersten roten Ampeln - und die letzten.
Etwas später als geplant wurde für die 35 Rollers angepfiffen. Der übliche Krach zerschnitt die Luft und die übliche dicke blaue Wolke legte sich über die nördliche Wallhalbinsel. Da ich der hintere Streckenposten war und eh ein wenig die Hummel unter den Vespen bin, kam ich gleich an der ersten Ampel nicht mit. Alle anderen sausten um die Kurve, nur ich stand noch da (zusammen mit dem Servicewagen hinter mir). Klar, daß ich in lachende Gesichter guckte, die da auf dem Gehweg standen. Zwei Fußgänger, die auf ihr Grün warteten, feixten sich einen. "Das ist immer so", rief ich ihnen zu und zuckte lachend mit den Schultern. Zum Glück kannte ich die Strecke und wußte, wo die nächste Nachzügler-Wartestation war. Doch zwei Kreuzungen später hatte ich die Horde schon eingeholt, harr, harr!...


Tank-, Rauch- und Lullerstop an der "Dolomiti"-Tanke vor Ahrensbök
Über Stodo – Dissau – Cashagen – Lebatz knatterten wir zu unserem ersten Tank-, Puller- und Qualmstop: Die Dolomiti-Tanke gleich hinter dem Ortsschild Ahrensbök. Einer der Bäderbande hatte uns zwei Tage vorher schon angekündigt. Den Namen "Dolomiti-Tanke" hat sie dann gleich von uns aufgedrückt bekommen, als immer mehr Rollerfahrer schleckenderweise mit einem Dolomiti-Eis aus der Tankstelle kamen. Ich natürlich gleich hinterher, als ich das sah. Es war auch das einzige Eis in der Truhe, das kurz vorm Ausverkauf stand. So richtig genießen konnten wir das Eis allerdings nicht, da unsere vordere Leitwespe zum Aufbruch rief und wir ordentlich Hirnfrost bekamen, als wir das Wassereis hinunterschlingen mußten. Grrrr!... Nächstes Mal wird hier garantiert ein längerer Dolomiti-Stop eingeplant!

Lauern auf den Start.
Bei Abfahrt überschlugen sich die Ereignisse. Eine Truppe fuhr in die falsche Richtung. Eine Leitwespe mit Schmackes hinterher und alle wieder zurückgeholt. Währenddessen blieb ein Fahrer beim Anschieben liegen. Er wurde gleich von Servicewagen und anderen Fahrern umschwärmt. Letzten Endes fanden wir uns doch alle am Flörkendorfer Weg wieder zusammen, der Liegengebliebene wurde verarztet und sollte mit denjenigen, die ihm halfen, navigiert von einem unserer Streckenposten, gesondert nachkommen. Manchmal ist es wie in einem echten Wespenschwarm: Jeder kümmert sich irgendwie um den anderen. Falls einem was passiert, wird er aufgegabelt, gleich wieder in die Mitte genommen, und es wird weitergeknattert.

Fröhlich bretterte der Schwarm weiter über Schwochel nach Scharbeutz. Als ich diesen Streckenabschnitt das erste Mal probe-abgefahren war, kam mir gleich der Begriff "Geisterbahn" in den Sinn. Ab da bekam dieser Abschnitt unter uns diesen Arbeitstitel: Eine schmale, glattgeteerte Straße, hübsch schlängelig unter tiefhängenden, dichtbelaubten Bäumen. Es war duster, und es roch nach nasser Erde. Wir hatten Glück, daß uns niemand entgegenkam und wir total entspannt freie Bahn hatten.

Wieder schön aufgereiht am Grillstrand.
Für die auswärtigen Gäste der Bädertour hatten wir noch einen Extraschlenker über die "Café-Wichtig-Meile" eingeplant, bevor wir am Grillstrand landeten. Diesmal sah ich weniger Menschen als sonst, die sich die Nase zuhielten. Die meisten starrten erstaunt und lächelten uns zu. Kinderaugen wurden immer größer... Klar, fahrende bunte Dinge, die auch noch anständig Krach machen, sowas kommt bei Kindern immer gut an :-)

Der Schwenkgrill am Grillstrand in Scharbeutz war zwischenzeitlich von einem Bäderbanden-Helferlein schon angeheizt worden. Unsere Parkplätze auf dem Grünstreifen waren von der Gemeindeverwaltung abgeflattert worden, so daß wir, als wir eintrudelten, unsere Kisten schön wie Perlen aneinandergereiht aufstellen konnten. Unser Helferlein machte gleich den Einweiser. Ein Bäderbanden-Bademeister übernahm das Würstchenwenden am Grill. Zwei Salate standen auch zum Verzehr bereit, sowie Kisten mit alkfreier Hopfenkaltschale. Einige überkam akut das Vespa-Gähn, und sie legten sich in den Strandsand und chillten dahin. Auf den Sitzgarnituren konnten wir prima essen und schön klön- und blechschnacken. Kein Lüftchen regte sich, am Horizont war der Himmel grau, aber dennoch saßen wir teilweise in T-Shirts herum. Einfach angenehmes Knatterwetter: Nicht zu kalt und nicht zu heiß mit lauer Flaute.


Bädertour-Bademeister @ work. Hier: Grillen :-)
Die Rapskäfer haben seltsamerweise nur einen Roller von uns überfallen... :O)
Grillen und chillen...

...und klönen und dröhnen.

Fast nach DIN-Norm ausgerichtet :-D

Einem unserer Gäste kam dann die grandiose Idee, im Anschluß noch eine Eisdiele in Niendorf zu überfallen. Diese suchten wir dann auch gesammelt heim. So richtig kollektiv konnten wir die Knatterbüxen dort nicht abstellen, also parkten wir einige gegenüber ab, und der Rest klebte am Zaun an der Ecke der Straße "An der Acht".

Sie standen an den Hängen...

...und Zäunen. I have you all umzingelt!

...und immer schön den Service-Wagen im Nacken.
Danach sollte noch ein Tankstop eingelegt werden. Hier teilte sich der Schwarm plötzlich unerwartet, und die Fahrer der Außenstelle HH und OD bogen an der nächsten Kreuzung rechts ab, während wir geradeaus weiterheizten. War nicht ganz so geplant, doch wir gurkten dann munter weiter zurück nach Lübeck. Dies dann über die übliche Strecke via Häven und Warnsdorf, wo wir Karls Erdbeerhof nochmal ordentlich mit unserer blauen Wolke eingestunken haben. Dann war da noch ein ziemlich geiler Waldabschnitt Richtung Sereetz, so knapp unter Büschen durch und so. Aber irgendwie finde ich den auf der Karte nicht mehr wieder...

Die Meute auf dem Rückweg.
Meine Jacke möfft heute noch nach Zweitakt. Und das ist auch gut so. Trotz aller Vorbereitungen dieser Bädertour, wo uns vorab schon gut die Köpfe geraucht haben, ist es eine schöne Ausfahrt geworden. Und wenn die Gäste zufrieden waren, freut uns das ein zweites Loch in den Auspuff. Wir waren total begeistert, daß sich viele Auswärtige trotz des anfänglich schlechten Wetters auf den langen Weg gemacht haben, um mit uns zu knattern – von hier aus nochmal ein fettes DANKESSÖN an euch! Hat uns enorm Spaß gemacht! Bis bald *wink*

Ihr seid Bädertour! :D

Ach ja: Fundstück am Ende der Tour: Wespe an Vespisti zerschellt. So schnell war ich doch gar nicht...

Von: Vio 

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